Aktuelles aus Rahlstedt

Die Oktobersitzung am gestrigen Abend war geprägt von Tagesordnungspunkten, die den Stadtteil schon eine ganze Weile beschäftigen. Drei Behördenvertreter berichteten dazu.

Arostal Norddeutsche Lackfabrik - Ende 2004 wurde die Fabrik geschlossen und seit dem mehr oder weniger sich selbst überlassen. Immer wieder haben die Anwohner auf das belastete Grundstück hingewiesen, geschehen ist: nichts.

Worin das Problem liegt, erläuterte ein Vertreter der Umweltbehörde: der Boden sei durch Asphalt und Beton versiegelt, die Gebäude sind weitestgehend intakt und das ganze Gelände sei eingezäunt. Obwohl die Behörde von einer Belastung des Bodens durch überwiegend PCB (Polychlorierte Biphenyle) wisse, sei der Schutz des Grundstücks nach geltendem Recht ausreichend. Die Schadstoffe könnten sich auch nicht mit Wasser verbinden, eine Belastung der Wandse sei daher nicht gegeben.

Die Umweltbehörde betrachtet das Gelände durchaus als sanierungswürdig, kann aber nicht handeln.

Handeln könnte der Eigentümer, der kann sich die Sanierung aber nicht leisten, da der Boden bis zu einer Tiefe von drei Metern abgetragen werden müsste, zusätzlich zu dem Abriss der Gebäude. Nach aktueller Einschätzung würde ein Verkauf die Sanierungskosten nicht decken.

Also wird erst einmal alles so bleiben, wie es ist. Die einzige gute Nachricht: die Belastung beschränkt sich ausschließlich auf das Grundstück, Analysen haben keine Verunreinigung der Wandse ergeben.

Allerdings ist es bedauerlich, dass die Anwohner über den kleinen Vortrag im Regionalausschuss nicht informiert wurden. In der Folge war auch niemand von ihnen anwesend.

Brücke am Wandseredder - diese neben der alten Lackfabrik gelegene Brücke ist mittlerweile nur noch beschränkt nutzbar. Die Tragfähigkeit sei zwar gegeben, bestätigte ein Ingenieur vom Landesbetrieb Straßen Brücken Gewässer (LSBG), aber nur für Fahrzeuge bis zwei Tonnen. Die Bauwerksprüfung hätte gegenüber der vorangegangenen keine Veränderungen ergeben, werde aber nun jährlich durchgeführt.

Allerdings würde die LSBG die Brücke gern ersetzen, dazu wäre aber ein Teilgrundstück der alten Lackfabrik nötig (s.o.)

Die Zufahrt auf die Brücke wird durch zwei Betonringe eingeschränkt, nur PKW können diese passieren. Auf mögliche Rettungseinsätze angesprochen, erklärte der Ingenieur, dies sei mit der Feuerwehr abgestimmt. Im absoluten Notfall sei ein Feuerwehrwagen in der Lage, die Betonringe aus dem Weg zu schieben, auch die Brücke würde dem deutlich über zwei Tonnen schwerem Fahrzeug standhalten.

Möblierung Wandseterrassen und Steidlplatz - Zu diesem Thema hatte der Regionalbeauftragte Cornelius Bechen eine Präsentation vorbereitet. Er nahm dabei Bezug auf die Sitzung im Juli dieses Jahres.

An den Wandseterrassen soll ein Drehkarussell für Kinder aufgestellt werden und in der Nähe noch eine weitere Bank. Der Wildwuchs im Bachbett der Wandse wird zurück geschnitten. Außerdem konnte jetzt auch das Problem mit einem Außenstromanschluss gelöst werden. Als Vertragspartner hat sich die IGOR bereit erklärt, den Anschluss zu verwalten.

Für den Helmut-Steidl-Platz habe man sich etwas Besonderes überlegt, der Regionalbeauftragte freute sich sichtlich über diese Bekanntgabe, zwischen Schnecke und Eiscafé ist eine bespielbare Eisenbahn (Lokomotive und ein Waggon) geplant.

Die geplante Rundbank um einen der Bäume könne aber leider nicht realisiert werden, da diese dann die Zufahrt der Marktbeschicker behindere. Diese Begründung wurde aber von den Fraktionen des Regionalausschuss nicht akzeptiert. Zum einen hätte es bereits hier vor der Sanierung des Platzes eine Bank gegeben, es ginge also nur darum, den alten Zustand wieder herzustellen. Zum anderen solle die Bank auch als gewisser „Rammschutz“ für den Baum durch die Marktfahrzeuge dienen. Da die Diskussion zu keinem Ergebnis führte, formulierte das Gremium einen Antrag, der die Verwaltung auffordert, das Gespräch mit dem Marktbeschickern zu suchen und einen Kompromiss zu finden.

 

 

 

Der Saal im AMTV Zentrum war genau der richtige Rahmen für diese Informationsveranstaltung, denn wo kann man noch besser über Sport reden, wenn nicht in den Räumen eines Sportvereins.

Staatsrat Christoph Holstein machte eines gleich zu Anfang deutlich, es geht dem Hamburger Senat sowohl um die Olympischen wie auch um die Paralympischen Spiele. Daher habe man sich angewöhnt, beide Veranstaltungen in einem Atemzug zu nennen.

Die Zahlen sind zunächst einmal beeindruckend. Um die insgesamt über 800 Einzelveranstaltungen durchführen zu können, würden aber nur drei Sportstätten neu gebaut werden müssen und diese alle auf dem Kleinen Grasbrook. Das Olympiastadion, eine Olympiahalle für verschiedene Ballsportarten und eine Schwimmhalle sollen mitten in der Stadt entstehen, zusammen mit dem Olympischen Dorf. Ansonsten sollen vorhandene Sportanlagen genutzt werden, wie z.B. das Volkspark- und das Millertorstadion, der Stadtpark oder die Messehallen. Die Hamburger Planer legen sehr großen Wert auf kurze Wege.



Zusätzlich zu den Austragungsorten würden auch zahlreiche Trainingsstätten benötigt. An diesem Punkt wurde es dann auch für Rahlstedt interessant. Alle Sportvereine, betonte Christoph Holstein, deren Anlagen die Erfordernisse erfüllten, können sich darum bewerben. Gute Aussichten für den AMTV, den Rahlstedter SC und den Meiendorfer SV, deren Sportstätten gerade saniert und modernisiert werden oder wurden.



Was passiert nach den Olympischen Spielen? Die Nachhaltigkeit ist für die Planer wichtiger Punkt. Das Olympische Dorf wird in Wohnungen umgewandelt (davon werden 30% Sozialwohnungen sein), die Olympiahalle soll zum Kreuzfahrt-Terminal umgebaut werden. „Hier entsteht ein Quartier, das weltweit der erste zu 100% barrierefreie Stadtteil sein wird“, betonte Staatsrat Holstein nicht ohne Stolz.



Abschließend wies Gastgeber Ekkehard Wysocki auf das Referendum am 29. November 2015 hin. Wenn die Hamburger sich gegen Olympische Spiele in ihrer Stadt entscheiden, wird die Bewerbung zurückgezogen. Aber auch ein Votum für die Spiele bedeutet nicht, dass sie 2024 in Hamburg stattfinden werden, denn schließlich gäbe es noch weitere Bewerber.

Bilder: J. Seligmann / Screenshots

 

 

 

Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 verbessert der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) das Busangebot für Rahlstedt-Ost und Hohenhorst. Die beiden Stadtbus-Linien 162 (U Wandsbek Markt - Bf. Rahlstedt) und 262 (U Wandsbek Markt - Rahlstedt-Ost) werden sonntags im 20- statt derzeit im 40-Minuten-Takt fahren. Zwischen U Wandsbek Markt und Kinderkrankenhaus Wilhelmstift ergänzen sich die beiden Linien dann auch sonntags zu einem 10-Minuten-Takt.

Zudem werden auf der Linie 162 zukünftig auch samstags Gelenkbusse eingesetzt werden.

Bild: J. Seligmann

 

 

 

Ergebnisse der Onlinebefragung liegen vor

Von März bis Juni 2015 hatte das Bezirksamt mit Hilfe einer Onlinebefragung alle Bewohner darum gebeten, sich zu der Fahrradsituation im Bezirk zu äußern. Wie zugesagt, liegt nun die Auswertung der Firma ARGUS vor.

Über 4.800 Kommentare wurden in den knapp vier Monaten abgegeben. An der Spitze der Mängelkategorien liegen unebene bzw. schadhafte Radwege, häufige Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern (meistens Fußgänger) und fehlende Radwege. 84 % der Befragten sind mit den Bedingungen für Radfahrer in Wandsbek eher unzufrieden oder sehr unzufrieden und zwei Drittel halten Verbesserungen für die höchste Priorität.



Als besonderer Schwerpunkt wurde für Rahlstedt die Scharbeutzer Straße benannt (zwischen Bargteheider und Sierksdorfer Straße), auch hier überwiegend der schlechte Zustand der Radwege. Bei Konflikten mit Autofahrern häufen sich die Meldungen am Rahlstedter Bahnhof.



Sehr positiv wurde der Wandsewanderweg für Radfahrer bewertet, einem Thema, das auch der Arbeitskreis RAHLSTEDT im Bürgerverein auf seiner Agenda hat.
Die vollständigen Auswertungsunterlagen können auf der Internetseite des Bezirksamtes eingesehen werden.

Inwieweit von den politischen Gremien im Bezirk diese Befragung gewichtet wird, bleibt nun abzuwarten.

Bilder: BzA

 

 

 

In der Rahlstedter Straße wird schon kräftig gebaut, dabei wurde mit den eigentlichen Straßenbauarbeiten in dem etwa 530 Meter langen Abschnitt von Hausnummer 117 (hinter ARAL-Tankstelle) bis Hausnummer 159 (AMTV-Zentrum) noch gar nicht begonnen. Derzeit finden zur Vorbereitung der Straßenbauarbeiten umfangreiche Leitungsarbeiten statt. So erneuert Hamburg Wasser zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung die Hauptleitungen im Bereich Rahlstedter Straße / Wilhelm-Grimm-Straße.



Der Beginn der eigentlichen Straßenbauarbeiten verschiebt sich aufgrund der aktuell dringenden Leitungsarbeiten leider um zwei Wochen. Die eigentliche Straßenbaustelle soll nunmehr am Sonntag, 18. Oktober eingerichtet werden, so dass die Straßenbauarbeiten am Montag, 19. Oktober beginnen können.

Bis voraussichtlich Sonntag, 11. Oktober, Betriebsschluss fahren aufgrund der Leitungsbauarbeiten die Linien M9 und 608 in beiden Richtungen eine Umleitung. Die Ersatzhaltestelle für Wilhelm-Grimm-Straße befindet sich in beiden Richtungen an der Haltestelle Liliencronpark der Linie M26 in der Rahlstedter Bahnhofstraße. Während der anschließenden Straßenbauarbeiten ist ebenfalls mit der Umleitung der Buslinien zu rechnen.

In Kürze wird der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer über die bevorstehenden Straßenbauarbeiten und die damit vorübergehend einhergehenden Einschränkungen und Umleitungen informieren.

Bild: J.-R. Wulff