Aktuelles aus Rahlstedt

Aus dem Rahlstedt Center werden die Rahlstedt Arcaden

Endlich eine gute Nachricht! Der schon im Jahre 2006 angekündigte Umbau des Rahlstedt Centers hat begonnen: Im Juli 2008 startete die Modernisierung und Neugestaltung des 1983/84 errichteten Rahlstedt Centers zu den nach Fertigstellung so genannten „Rahlstedt Arcaden“.

Im Wariner Weg und am Wandselauf kann man den Fortgang der Arbeiten sehr gut besichtigen, zumal dort auch noch der höchste Kran Rahlstedts (30 Meter hoch, Ausleger 60 Meter lang) errichtet werden wird. Kernstück der baulichen Neugestaltung ist die Verbindung der heute noch getrennten Teilzentren, die durch eine Brücke verbunden waren. Die Wandse wird an dieser Stelle in einer Breite von 19 Metern überbaut und an beiden Seiten wird Raum für die Ansiedlung weiterer Geschäfte geschaffen. Von 18 800 Quadratmetern wird sich die vermietbare Fläche auf 22 500 Quadratmetererhöhen. Die Anzahl der Geschäfte wird sich von 45 auf etwa 70 steigern. Die Anzahl der Parkplätze (etwa 530) wird sich verringern. Der erste Bauabschnitt soll im Frühjahr 2009 beendet sein und bereits zu diesem Zeitpunkt sollen 40 Geschäfte im neuen Glanz erstrahlen. Im Frühjahr 2010 soll der Umbau dann abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen liegt bei etwa 45 Mio. Euro.

Während des gesamten Umbaus soll das Einkaufszentrum geöffnet bleiben. Mit dem Umbau hat auch die lang vermisste Informationskampagne eingesetzt. Es gibt einen Raum im Rahlstedt Center, wo die Pläne eingesehen werden können, es gibt Führungen der neuen Center-Managerin und es werden Anzeigen geschaltet. Alles das kommt spät, aber hoffentlich nicht zu spät. Andere Einkaufzentren schalten wöchentliche Anzeigen, wo der jeweilige Baufortschritt auch reich bebildert dargestellt wird.

Die von der MEAG (Eigentümerin des Centers) mit der Neugestaltung und Langzeitmanagement beauftragte mfi AG bemüht sich zurzeit auch einen neuen Branchenmix aus Gastronomie, Unterhaltungselektronik und Bekleidung zu etablieren, um damit den veränderten Einkaufsgewohnheiten und Bedürfnissen der Kunden Rechnung zu tragen. Nach 25 Jahren Rahlstedt Center stehen also nicht nur bauliche Veränderungen an. Genau so wichtig, wie die genannten und beeindruckenden Zahlen, ist die Veränderung der Einkaufsphilosophie. Das Rahlstedt Center soll sich zukünftig zu einem Raum für Shopping, Kultur und Kommunikation entwickeln. Um diese Konzeption entwickeln und umsetzen zu können, wurde die mfi AG auch mit einem Langzeitmanagement beauftragt. Für beide Firmen steht die Revitalisierung des Rahlstedt Centers zurzeit natürlich im Vordergrund, beide haben aber auch Offenheit in Bezug auf die Planungen rund um das Rahlstedt Center (z. B. die Fußgängerzonen) signalisiert.

Ganz Rahlstedt hat auf die Nachricht des Umbaus gewartet, weil die Umstrukturierungen im Rahlstedt Center quasi als Startschuss für die Revitalisierung des gesamten Ortskerns begriffen werden können. Nun können die Planungen und Konzepte für die Fußgängerzonen, für  das Parkhaus Mecklenburger Straße und für das alte Bahnhofsgebäude aufeinander abgestimmt werden. Dabei wird es dann auch um eine inhaltliche Abstimmung des Center-Managements, der IGOR und der örtlichen Politik gehen. Die Grundlagen für die Beseitigung des Rahlstedter Stillstandes sind also gegeben. Hoffen wir, dass diese Impulse genutzt werden, um Rahlstedt insgesamt nach vorne zu bringen.

Ekkehard Wysocki

 

 

Am 7. Juli dieses Jahres haben die Kirchenvorstände der Kirchengemeinden Rahlstedt Oldenfelde und Meiendorf beschlossen, sich mit Wirkung vom 1. März 2009 zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde zusammenzuschließen.

Diese Fusion ist das Ergebnis mehrjähriger Überlegungen und Verhandlungen, zu denen sich beide Gemeinden aufgrund der schwierigen Finanzlage der Kirche gezwungen sahen. Nach Jahren der Kooperation innerhalb der Region 9 soll das Gemeindeleben angesichts der drastischen Kürzung der Kirchensteuerzuweisungen von 2004 um ein Drittel auch unter den veränderten Bedingungen zukunftsfähig gestaltet werden. Beide Gemeinden hatten bereits in der Vergangenheit Fusionen erlebt. Nachdem in den 90er Jahren die Kirchensteuerzuweisungen Jahr für Jahr gesunken waren — im Durchschnitt jährlich um neun Prozent — hatten sich zum 1. Januar 2000 in Meiendorf die Thomas- und die Rogate-Kirche und in Oldenfelde die Dietrich-Bonhoeffer- und die Matthias-Claudius-Kirche jeweils zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Beide werden nun zu Gemeindebezirken in der neuen Gesamtgemeinde, die mit rund 15.000 Mitgliedern die zweitgrößte Gemeinde in Hamburg sein wird.

Alle vier Kirchen werden in der Großgemeinde gleichwertig sein und als Predigtstellen erhalten bleiben. Das gilt auch für die dazugehörigen Gemeindezentren, wobei die Gemeinderäume der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, die vor einigen Jahren aus Kostengründen abgegeben wurden, jetzt vom Evangelischen Diakoniezentrum Rahlstedt genutzt werden. In Meiendorf hatte der Kirchenvorstand ebenfalls über Einsparmöglichkeiten entscheiden müssen und beschlossen, zum 1. Januar 2007 die Rogate-Kirche mit Gemeindezentrum aufzugeben, doch gelang es dem spontan gebildeten Förderkreis mit Hilfe vieler Spender, die Mittel für die erforderlichen Betriebskosten aufzubringen, so dass das rege Gemeindeleben dort mit seiner diakonischen Ausrichtung aufrechterhalten werden konnte.


Die fusionierte Gemeinde wird weiterhin die bestehenden Kindergärten Kamminer Straße, Massower Weg, Dreieckskoppel und Wildschwanbrook betreiben und die Trägerschaft für den Jugendclub Mittendrin am Finnmarkring und den Pädagogischen Mittagstisch in der Schule am Wildschwanbrook innehaben. Die insgesamt fünf Pfarrstellen bleiben erhalten und werden von den bisherigen Pastorinnen und Pastoren Nils Christiansen, Dallas Gastmeier, Jakob Delfs, Michaela Petersen und Sabine Fohl besetzt. Das Kirchenbüro wird bei der Matthias-Claudius-Kirche angesiedelt sein - leider keine sehr glückliche Lösung, da es ganz am Rande des großen Gemeindegebiets gelegen ist und den meisten Besuchern weite Wege abverlangt.


Mit Letzterem wird auch die Problematik der von der Nordelbischen Kirche allerorts mit fast ideologischem Eifer vorangetriebenen Fusionen deutlich, nämlich die Frage, wie nahe Kirche künftig den Menschen sein kann. Am 30. November, dem 1. Advent und Beginn des neuen Kirchenjahres, werden in der Nordelbischen Kirche die Vertreter für die Kirchenvorstände neu gewählt. Dieses geschieht in Meiendorf und Oldenfelde noch in den bisherigen Gemeinden. Die beiden neuen Kirchenvorstände von je12 Mitgliedern werden am 1. März 2009 mit 24 Personen den Kirchenvorstand der fusionierten Gemeinde bilden. Er wird sich mit allen Belangen der ursprünglich einmal vier Gemeinden befassen müssen.

Bilder: Stadtteilarchiv Rahlstedt

 

 

 

Am 31. Januar 2007 endete mit der Geschäftsaufgabe am Boizenburger Weg eine über 100 Jahre alte Familien-Tradition mit Blumen und Pflanzen. Sie begann am 16. Januar 1899, als Alfred Spott auf einem 13.500 qm großen Gelände an der Chaussee - heute Meiendorfer Straße - etwa gegenüber der Krögerstraße eine Gärtnerei gründete. Als gelernter Gärtner hatte er dort schon beheizte Gewächshäuser. Zu einer Zeit, als Alt-Rahlstedt ein Villenvorort wurde, widmete Spott sich als Gartenarchitekt auch den Garten- und Parkanlagen der Herrenhäuser.

Zehn Jahre später eröffnete Alfred Spott in Alt-Rahlstedt, Bachstraße 3a - heute Schweriner Straße - ein Ladengeschäft. Die hier angebotene Ware kam aus der verpachteten Gärtnerei in Meiendorf. Während des ersten Weltkrieges und den folgenden Notzeiten wurde hier verstärkt Gemüse angebaut und auch im Blumengeschäft verkauft. Der Betrieb ruhte allein auf den Schultern von Frau Mathilde Spott. Alfred und Sohn Walter waren zum Kriegsdienst eingezogen.

Wenige Jahre nach Kriegsende wurde das Geschäft in die Bahnhofsfraße 21 verlegt, dort, wo sich noch heute das Haus der Familie Spott befindet. Nachdem der Gründer und sein Sohn Walter viele Jahre gemeinsam tätig waren, übernahm Walter Spott 1945 das Geschäft. Es wurde auch Gemüseanbau auf dem Grundstück Bahnhofstraße 21 betrieben. Die hinter dem Haus liegende Gärtnerei macht deutlich, wie groß die Grundstücke hinter der östlichen Häuserzeile der Bahnhofstraße einst waren. An der Wandse war die Grenze. Heute ist hier die Mecklenburger Straße mit dem Parkhaus.

Mit dem 31. Januar 2007 hat Alfred Spott nun die grüne Oase aufgegeben. Aber nicht, um in den Ruhestand zu treten. Ganz im Gegenteil: Alfred und Bärbel Spott eröffnen im April ein neues Geschäft in Dahme an der Ostsee.

Bilder: Stadtteilarchiv Rahlstedt