Aktuelles aus Rahlstedt

Das beherrschende Thema der gestrigen Sitzung war die Diskussion über einen möglichen Standort für ein Asylbewerberheim in der Rahlstedter Straße.

Dazu waren einige Anwohner des in Frage kommenden Grundstücks in der Sitzung erschienen. Mit großer Ruhe begegneten die Regionalpolitiker den häufig von den Anwohnern sehr emotional vorgetragenen Argumenten. Sie machten deutlich, dass die Verwendung des Grundstücks zur Zeit noch geprüft würde und bisher noch nichts entschieden sei, entgegen der Verlautbarungen der Boulevardpresse.

Die Politiker stellten aber auch klar, das der Bezirk Wandsbek im Rahmen von europäischen Gesetzen verpflichtet sei, Flüchtlinge aufzunehmen. Nach über 90 Minuten endete die ungewöhnlich lange öffentliche Fragestunde mit dem Versprechen, weiterhin im Dialog zu bleiben

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Ein weiterer wichtiger Punkt der Sitzung war der Interfraktionelle Antrag zur „deutlichen und auch nachhaltigen Attraktivitätssteigerung für den »Platz bei den Wandseterrassen«“. Der Regionalausschuss Rahlstedt „setzt sich für die zügige Umsetzung des Konzepts ein“ und „bittet die Verwaltung um wohlwollende Prüfung der Vorschläge, mit der Zielrichtung, bereits mögliche Teile des Konzeptes vorher, aber spätestens bis zum Frühjahr 2014, dann aber wesentliche Teile des Konzeptes zu realisieren.“

Großes Lob gab es für die Arbeitsgruppe, die sich auch während der Sommerferien mehrmals getroffen hatte, um eine zügige Realisierung zu ermöglichen.

 

 

 

Talk mit Kultursenatorin Prof. Dr. Barbara Kisseler über Stadtteilkultur und die Möglichkeiten der Politik, Kulturschaffende zu unterstützen.

Aydan Özoguz (MdB, SPD) eröffnete die Gesprächsrunde in der Parkresidenz Rahlstedt unterem anderem mit dem Hinweis, wie wichtig die Stadtteilarbeit gerade für Hamburg sei.



Dies bestätigte die Kultursenatorin mit einem historischen Rückblick. Im Gegensatz zu anderen deutschen Städten gab es in Hamburg fast keine staatlichen Sammlungen. Der größte Teil der heute existierenden Kulturschätze gingen auf private Initiativen der Hamburger Kaufleute zurück. Insofern hat sich Kultur in Hamburg auch anders entwickelt. Die Stadtteilkultur in Hamburg fußt in erster Linie auf privater und ehrenamtlicher Initiative.



Auf die Frage, ob und wann in Rahlstedt mit einem Kulturzentrum zu rechnen sei, antwortete die Senatorin zunächst mit einer Metapher. Sie verglich die derzeitige Haushaltslage mit einem überfüllten Bus. »Wenn vorn jemand einsteigen möchte, muss hinten einer aussteigen.«

Sie erteilte einem Kulturzentrum in Rahlstedt aber keine endgültige Absage, machte aber deutlich, das ein tragfähiges Konzept als Grundlage unerläßlich sei.

Bilder: H. Schwarz

 

 

 

Am vergangenen Wochenende verstarb der in Rahlstedt lebende Künstler Hanno Edelmann im Alter von 89 Jahren.

Zuletzt zeigte das KulturWerk Rahlstedt in einer Ausstellung Werke des Künstlers im Rahlstedt Center. Viele Rahlstedter kennen seine Skulptur »Adam und Eva« auf dem Helmut-Steidl-Platz.

 

 

 

Lisa Oettinhaus schaut auf ein Leben von 90 Jahren zurück. Sie lebt bei Walsrode und wurde in Alt-Rahstedt geboren. Im Alter von 15 Jahren verließ die ganze Familie Rahlstedt. Die Erinnerung an den Geburtsort konnte nur durch das Betrachten von Bildern in alten Alben wach gehalten werden. Der Wunsch noch einmal die Kindheit lebendig werden zu lassen wurde immer stärker. Ihre Tochter wandte sich an den Bürgerverein und bat um Hilfe. Der Bürgerverein hat zu einem Besuch eingeladen, der für die alte Dame ein großartiges Erlebnis wurde.

Gerhard Sinzig und Horst Schwarz empfingen die Besucher am 29. Juni bei der Alt-Rahlstedter Kirche zu einem Spaziergang durch das alte Zentrum von Rahlstedt: Kirche, Pfarrhaus, Zander, Hotel Eggers, kaiserliche Post, die Mühle, Alt-Rahlstedter Stieg, Wandse und zurück zur Kirche.



Anschließend besuchten wir das frühere Wohnhauses in der Ahrensburger Straße 88 (heute Bargteheider Straße 88). Hier betrieb die Mutter der alten Dame einen Laden und viele Erinnerungen an das Haus, den Garten und die Bäume wurden wieder geweckt.

Bei einer Autofahrt durch viele Rahlstedter Straßen konnten wir zeigen, was alles aus der alten Zeit erhalten geblieben ist und was sich alles verändert hat. Diese Gegensätze konnten wir durch das Betrachten von Bildern im Heimatarchiv ergänzen.

Den Abschluss der „kleinen Zeitreise“ bildete ein Besuch der Rahlstedter Bahnhofstraße und der Schweriner Straße.

Die Tochter schrieb uns: „Bei allem, was meine Mutter vergisst - diesen Tag bei Ihnen in Rahlstedt wird sie nicht vergessen! Sie haben uns Rahlstedt in der ganzen Sehenswürdigkeit gezeigt und viel von der bewegten Geschichte nahe gebracht. Sie erzählt davon so begeistert und freut sich jedes Mal, wenn wir davon sprechen.“

Bilder: H. Schwarz

 

 

 

Mit Rahlstedt ist was los

Einmal im Monat haben die Hamburger Stadtteile die Möglichkeit sich auf der Hauptbühne Süd sich kulturell zu präsentieren. Rahlstedt tut dies dank des Rahlstedter Kulturvereins jeden ersten Dienstag im Monat. Und wie zu erfahren war, ist Rahlstedt auch der einzige Stadtteil, der diese Möglichkeit wahrgenommen hat.



Mit Heidemarie Seubert als treibende Kraft ist es dem Kulturverein gelungen an jedem dieser Dienstage ein vier bis fünfstündiges Programm zusammen zu stellen. Den heutigen Tag eröffnete Helmut Stuarnig mit seiner Formation »Gypsy Swing«.



Urlaubsbedingt nicht in der gewohnten Besetzung vermochte »Gypsy Swing« dennoch die Zuhörer zu begeistern. Die Knie wippten ganz von allein.



Mit der Monorail kann man einen sehr großen Teil des igs-Geländes aus einem erhöhten Blickwinkel betrachten.

Vorbei an der „Welt der Kontinente“ bringt die Einschienenbahn die Besucher zu den „Wasserwelten“.



An jeder der drei Stationen kann man die Fahrt unterbrechen und sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen. Sehenswert ist auch die „Welt der Häfen“.

Schließlich führt einen die Fahrt zum Ausgangpunkt zurück. Dort hatte inzwischen Abbi Hübner die Hauptbühne Süd betreten.



Den begeisterten Applaus darf der Rahlstedter Kulturverein e.V. auch für sich selbst in Anspruch nehmen. Das monatliche Programm ist wirklich eine reife Leistung.

Übrigens: Auch der Bürgerverein hat einen bescheidenen kleinen Beitrag zu dem Programm beigetragen. Sofern vorhanden werden in den musikalischen Pausen Rahlstedt-Filme aus dem Stadtteilarchiv gezeigt.

Bilder: J. Seligmann