Am 31. Januar 2007 endete mit der Geschäftsaufgabe am Boizenburger Weg eine über 100 Jahre alte Familien-Tradition mit Blumen und Pflanzen. Sie begann am 16. Januar 1899, als Alfred Spott auf einem 13.500 qm großen Gelände an der Chaussee - heute Meiendorfer Straße - etwa gegenüber der Krögerstraße eine Gärtnerei gründete. Als gelernter Gärtner hatte er dort schon beheizte Gewächshäuser. Zu einer Zeit, als Alt-Rahlstedt ein Villenvorort wurde, widmete Spott sich als Gartenarchitekt auch den Garten- und Parkanlagen der Herrenhäuser.
Zehn Jahre später eröffnete Alfred Spott in Alt-Rahlstedt, Bachstraße 3a - heute Schweriner Straße - ein Ladengeschäft. Die hier angebotene Ware kam aus der verpachteten Gärtnerei in Meiendorf. Während des ersten Weltkrieges und den folgenden Notzeiten wurde hier verstärkt Gemüse angebaut und auch im Blumengeschäft verkauft. Der Betrieb ruhte allein auf den Schultern von Frau Mathilde Spott. Alfred und Sohn Walter waren zum Kriegsdienst eingezogen.
Wenige Jahre nach Kriegsende wurde das Geschäft in die Bahnhofsfraße 21 verlegt, dort, wo sich noch heute das Haus der Familie Spott befindet. Nachdem der Gründer und sein Sohn Walter viele Jahre gemeinsam tätig waren, übernahm Walter Spott 1945 das Geschäft. Es wurde auch Gemüseanbau auf dem Grundstück Bahnhofstraße 21 betrieben. Die hinter dem Haus liegende Gärtnerei macht deutlich, wie groß die Grundstücke hinter der östlichen Häuserzeile der Bahnhofstraße einst waren. An der Wandse war die Grenze. Heute ist hier die Mecklenburger Straße mit dem Parkhaus.
Mit dem 31. Januar 2007 hat Alfred Spott nun die grüne Oase aufgegeben. Aber nicht, um in den Ruhestand zu treten. Ganz im Gegenteil: Alfred und Bärbel Spott eröffnen im April ein neues Geschäft in Dahme an der Ostsee.
Bilder: Stadtteilarchiv Rahlstedt