Ein Haus mit Tradition schließt seine Pforten
Bei der Geschäftsaufgabe am 29. November dieses Jahres wird die Familie Hameister auf ein 55-jähriges Bestehen ihres Rahlstedter Gasthauses zurückblicken können. Die Gastwirtschaft besteht sogar über 100 Jahre. Denn 1902 erbaute der Landwirt Hinrich Schulz auf dem Eckgrundstück Lübecker Straße / Bachstraße (Rahlstedter Straße / Schweriner Straße) den “Gasthof an der Rahlau”.
Im Jahre 1906 übernahmen Adolf Behnk und seine Frau Metha den Gasthof, den sie bis 1953 bewirtschafteten.
In den 30er Jahren erhielt der Gasthof den Namen “Kap Horn”. Man erzählt sich, dass Stammgäste an einem feuchtfröhlichen Abend zu vorgerückter Stunde den Namen erfunden hatten. Denn sie hatten beobachtet, dass es für die HHA-Busse sehr schwierig war, die spitzwinklige Einmündung der Lübecker Straße in die Adolf Hitler-Straße (Rahlstedter Straße / Schweriner Straße) zu umfahren, ähnlich wie für die Schiffe um das Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas.
Im Jahre 1953 kauften Käthe und Walter Hameister den Gasthof. Walter Hameister stammte aus einer Gastwirtsfamilie, die schon seit 1902 in diesem Gewerbe tätig war. 1969, nach dem Tode seines Vaters, übernahm Claus Hameister, der schon seit 1953 im Gasthof tätig war, mit seiner Frau Ute die Gaststätte. Der Flussname wurde auch wieder aufgenommen mit einem Anbau, der den Namen “Rahlaustube” trägt. In den letzten Jahren war auch Sohn Jochen im Betrieb tätig.
Bilder: Stadtteilarchiv Rahlstedt