Ein Zwischenbericht aus der Jury
Zur Jury gehören Vertreterinnen der drei Vereine, ein Mitglied aus dem KiFeWo-Team und eine Lehrerin der Grund- und Stadtteilschule Altrahlstedt. Das sind: Elke Bergmann, Thea Delfs, Inge Rickert, Melina Schliski und Wera Tränckler. Spätestens Mitte Mai werden die Gewinner bekannt gegeben. So lange müssen sich die jungen Schriftstellerinnen und Schriftsteller gedulden.
Rahlstedt scheint ein gefährlicher Stadtteil zu sein, meint Inge Rickert, Mitglied der Jury. Es wimmelt hier von Monstern, Wölfen, Piraten, Drachen und Magiern. Aber es gibt eine gute Nachricht: Wir haben tapfere Heldinnen und Helden, die uns beschützen.
Dem Aufruf zum Rahlstedter Kinder LiteraturPreis (RaKiLi) sind 46 fleißige Schreiberlinge in der Altersgruppe von 8 bis 14 Jahren gefolgt. Sie haben uns mit Geschichten, Gedichten und Zeichnungen überrascht. In den phantastischen Texten zum Thema „Mach Dich zum Helden Deiner Geschichte“ beweisen sie sich als Retter von Menschen, Tieren und Fabelwesen, die in Not geraten sind.
Die Heldentaten tauchen wie ein Phänomen im Alltag auf: Ein Junge rettet eine Katze mit einem pfiffigen Trick vom Eis. Die große Schwester bewältigt einen wahren Hindernislauf in der Wahl ihrer Fortbewegungsmittel, vom Regenbogeneinhorn bis zum Roller, und rettet letztlich ihre kleine Schwester. Ein anderes Mädchen nutzt ihre Gabe, sich unsichtbar zu machen, um einem Mädchen gegen Möchte-gern-Heroes auf dem Schulhof beizustehen, das wird für die Jungs ganz schön peinlich. Mit einem ganz aktuellen Bezug zu der weltweiten Pandemie beschreibt sich eine Schreiberin überzeugend realistisch als Ärztin, die Familie und Krankenhaus managt – ohne außerirdische Kraftquellen oder den drehbuchgerechten medizinischen Erfolgen einer Hauptfigur aus einer Fernsehserie!
Aber es gibt auch tapfere Heldinnen und Helden, die in sagenhaften Fantasiewelten unglaubliche Wunder vollbringen. Sie handeln von einem Mädchen, dem an ihrem 13. Geburtstag übermächtige Kräfte verliehen werden. Es kann sich in einen Wolf verwandeln und vollbringt ein wirklich heldenhaftes Meisterstück!
Bei vielen Geschichten sieht man, dass den Dichtern und Dichterinnen das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt. Da werden die Tiere des Waldes vor einem Feuer gewarnt, Tiere aus der Gewalt eines bösen Drachens befreit, Fische mit magischer Kraft aus einem Netz freigelassen oder sogar Tiere vor den Jägern beschützt. Ein Mädchen kann sich in eine Meerjungfrau verwandeln, die mit den Fischen sprechen und Regenwolken herbeizaubern kann. Nichts erscheint unerreichbar, wenn Tiere von einer Notlage erlöst werden können!
Es gibt auch Geschichten, in denen das Ergebnis der mutigen Tat – ob Preisgeld oder Piratenschatz – für einen guten Zweck verwendet wird und nicht etwa, um sich persönliche Wünsche zu erfüllen. Moralische Werte sind offensichtlich auch den „Robin Hoods“ von Rahlstedt wichtig.
Zu den eingereichten Texten sind wunderbare farbige Bilder gemalt worden, in denen sich die furchtlosen Abenteurer liebevoll und detailreich selbst darstellen.
Wir haben einen bunten Strauß üppiger Phantasiegebilde, der es nicht einfach macht, alle kreativen Werke angemessen zu würdigen.
Inge Rickert (KulturWerk Rahlstedt)