Noch in diesem Jahr werden 48 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in die noch zu errichtenden Unterkünfte einziehen, denn eines stellte Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff zu Beginn der Veranstaltung in der Karl-Schneider-Halle am Berner Heerweg ganz klar: „Wir reden hier heute Abend nicht über das OB, sondern nur über das WIE.“

Klaus-Dieter Müller vom Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB) informierte zunächst in einem kleinen Vortrag die Besucher in der vollbesetzten Halle.



Seine Behörde ist u.a. zuständig für den Kinderschutz, den Kinder- und Jugendnotdienst, sie ist das zentrale Jugendamt für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge und deren Erstversorgung. Aktuell betreuen 730 Mitarbeiter 64 Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet. Die Zahl der jugendlichen Flüchtlinge hat sich seit 2013 jährlich fast verdoppelt.

Für die Stargarder Straße ist nun ab Oktober 2015 eine Erstversorgungseinrichtung geplant. In drei Fertighäuser werden die 48 Jugendlichen untergebracht und dabei rund um die Uhr von Fachkräften betreut, denen zusätzlich eine Hauswirtschaftskraft, Sprach- und Kulturmittler und bei Bedarf Dolmetscher zur Verfügung stehen.



Bei der anschließenden Fragestunde hatten nur die wenigsten Gegner der Einrichtung den Mut, ihrer Meinung auch einen Namen zu geben. Zu mehr als lauten und meist unqualifizierten Zwischenrufen reichte es nicht. Die wenigen, die sich trotzdem trauten, hatten aber leider den Kampf gegen ihre Vorurteile verloren. Es gab aber auch genügend Anwohner, die verstanden hatten, dass diese Jugendlichen Hilfe benötigen, die auch bereit waren, diese Hilfe zu gewähren, vorbehaltlos.

Bilder: J. Seligmann