Die alte Lackfabrik an der Wandse beschäftigt nun auch den Eingabenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft.

In ihrer Eingabe fordern die zwanzig Nachbarn und weitere 182 Rahlstedter Bürgerinnen und Bürger die Sanierung des mit aromatischen und Mineralöl-Kohlenwasserstoffen, darunter das krebserregende Benzol, sowie mit Schwermetallen belasteten Grundstücks und die Herrichtung als öffentliche Grünfläche, so wie es bereits seit 1969 vorgesehen ist. Sie weisen darauf hin, dass die Umweltbehörde noch 2006 die Sanierung angeordnet hatte, dann aber wieder davon abgerückt ist, wegen angeblich aktuell fehlenden Handlungsbedarfs. “Ich hoffe sehr, dass der Eingabenausschuss die Behörde zum Tätigwerden bewegen kann. Die Nachbarn brauchen eine verlässliche Perspektive, wie es mit dem belasteten Grundstück weitergehen soll”, sagt die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Anne Krischok. Und Ralph Miller von der Interessengemeinschaft Altrahlstedter Kamp ergänzt: “Seit der Schließung der Fabrik zum Jahreswechsel 2004/2005 ist vor Ort praktisch nichts passiert. Diesen Stillstand sehen wir mit großer Sorge.”



Auf dem Grundstück zwischen den Straßen Alt-Rahlstedter Kamp und Wandseredder, direkt an der Wandse gelegen, befindet sich das ehemalige Betriebsgelände der Firma Arostal Norddeutsche Lackfabrik Max Lichtenberg & Co. (GmbH & Co.). Das Betriebsgelände wird im Altlastenhinweiskataster als Altlast geführt. Die Lackfabrik wurde auf dem Grundstück zwischen Altrahlstedter Kamp und Wandseredder zwischen 1909 und 2004/2005 betrieben. Zuvor befand sich dort die 1646 erstmals urkundlich erwähnte Loher Wassermühle. Aufgrund ihrer historischen Bedeutung hat auch die archäologische Denkmalpflege ein grundsätzliches Interesse an dem Grundstück.

Bild: J. Seligmann