Stadtteilversammlung Großlohe 11.2019

Auf der gestrigen Sitzung stellten die Architekten Jens Heitmann und Carlos Montúfar ihre Ideen für ein neues Nahversorgungszentrum in Großlohe vor. Anwesend war auch der Investor Florian Kämereit (Alstertreu Immobiliengesellschaften).

„Es ist ein erster Entwurf.“, erklärte Architekt Heitmann, „Verstehen Sie es als Aufforderung zum Tanz.“ Man habe sich Gedanken gemacht und wolle nun von den Anwohnern hören, was noch besser gemacht werden könnte. Noch sei keine öffentliche Planungsdiskussion erfolgt, alles wäre offen.

Geplant sind ca. 200 Wohnungen, in Gebäuden mit 5 oder 6 Stockwerken. Im Erdgeschoß sollen die Nahversorger untergebracht werden. Auf den Dächern Solaranlagen und Spielflächen, Parkplätze in einer Tiefgarage. Der Parkplatz des Supermarktes bleibt vollständig erhalten, er wird aber überdacht und überbaut. Fast alle alten Bäume sollen ebenfalls erhalten bleiben, man habe in den meisten Fällen „drumherum“ geplant.

Das Christophorus-Gemeindezentrum der Kirchengemeinde Alt-Rahlstedt wird es dann nicht mehr geben. Allerdings ist das Erdgeschoß in dem neuen Gebäude für die Gemeinde und andere soziale Einrichtungen vorgesehen. Darüber würden seniorengerechte Wohnungen gebaut.

Über die Versorgung der Bewohner hatte man sich besonders viele Gedanken gemacht. Die Geschäfte und auch die KiTa werden fast durchgehend geöffnet bleiben, nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ziehen die Läden provisorisch dort ein und danach zurück in das neue Gebäude aus dem zweiten Bauabschnitt.

Als nächstes sei eine Diskussionsrunde mit Jugendlichen und Kindern geplant, um auch ihre Meinung zu hören. Erst dann wollen die Planer und der Investor in die öffentliche Plandiskussion gehen.

Die Architekten rechnen mit einem weiteren Planungszeitraum von drei bis vier Jahren und dann mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren.

Abschließend schlug Jens Heitmann vor, dem Projekt den Arbeitstitel „Christophorus-Quartier“ zu geben. Ein Vorschlag, der wohlwollend aufgenommen wurde.

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Bei der zweiten Diskussionsrunde stellte sich der neue Leiter des PK 38 den Anwohnern vor. Jens Lodahl, seit dem 01.02.2019 im Amt, wurde von seinem Kollegen Dirk Meyer begleitet, welcher auch Chef der BüNaBe’s ist. Der neue „Sheriff“ von Rahlstedt gab einen kurzen Überblick über die Größe und Aufgaben seines Reviers und bat dann die Anwesenden um Fragen, Sorgen und Nöte.

Überwiegend wurden Verkehrsverstöße genannt, aber auch Probleme mit Drogenhandel in Großlohe. Beide Polizisten äußerten, dass es diese Konflikte gibt, sowohl im Verkehr als auch mit Drogen, das sei bekannt. Doch bei der Vielzahl von Verstößen müsste die Polizei abwägen. Auf gefährliche Situationen würde umgehend reagiert, ein falsch geparktes Auto könne schon mal ungeschoren davonkommen, wenn es keine akute Gefahr darstelle. „Wir stellen aber durchaus eine Verrohung der Sitten fest.“ erklärte Dirk Meyer.

Auf Behinderung der Feuerwehr angesprochen, regte Jens Lodahl an, durch den Großlohering und die umliegenden Straßen ein großes Fahrzeug der Feuerwehr zu schicken. Dem würde ein Peterwagen folgen. „Wenn die Kollegen im Leiterwagen plötzlich anhalten, greifen die nachfolgenden Polizisten sofort ein und kümmern sich um die Beseitigung des Hindernisses.“

Auf das Verhalten von rücksichtslosen Eltern vor der Grundschule angesprochen, war dem PK-Leiter eine gewisse Resignation anzumerken. Er selbst habe an der Grundschule seiner Kinder „mit Engelszungen“ auf die Eltern eingeredet. Das sei keine Phänomen des sozialen Status oder der Bildung. Ob Akademiker oder Hilfsarbeiter, die Eltern würden einfach nicht verstehen, dass sie mit ihrem eigenen Sicherheitsbedürfnis die Sicherheit der anderen gefährden. Wenn die Polizei vor einer Schule Präsenz zeige, ginge es eine Weile gut, doch kaum sind die Polizisten wieder weg, kehre der alte Zustand zurück.

„Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an den ersten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung (StVO) halten würden, bräuchten wir die anderen 50 nicht.“ setzt Dirk Meyer den Schlusspunkt.

 § 1 StVO: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

Bilder: BzA Wandsbek / J. Seligmann