ein Nachruf
Ein unermüdlicher Planer, dem seine Wahlheimat viel bedeutete, hat uns verlassen. Seit März 2007 war er Mitglied im Bürgerverein Rahlstedt e.V. und bereits vier Jahre später übernahm er die Leitung des Vereins.
Seine große Leidenschaft war immer das Stadtteilarchiv Rahlstedt, welches sich unter dem Dach des Bürgervereins befindet. Nachdem er von Annemarie Lutz, die den Grundstein für das Archiv legte, die Leitung übernommen hatte, galt sein Bestreben, die Bestände zu digitalisieren und alle Erkenntnisse in eine Datenbank zu integrieren.
Ziel ist es, die Schätze möglichst vielen zugänglich und vor allem "auffindbar" zu machen. Inzwischen sind fast alle Bilder und Dokumente in Datenbanken organisiert. Sein kleines Team an Mitarbeitern ist in der Lage, Anfragen zur Rahlstedter Geschichte und Familienforschung zu beantworten.
Der gute Ruf des Stadtteilarchivs führt immer wieder dazu, das Rahlstedter ihre Familienalben vorbeibringen und der Bestand stetig weiterwächst.
Sein großer Wunsch war es, den Bestand des Bürgervereins mit den Schätzen des Rahlstedter Kulturvereins zumindest digital zusammen zu führen. Erste Schritte konnte Horst Schwarz noch in die Wege leiten.
Im Zusammenhang mit dem Archiv muss auch das Stadtteilmuseum Rahlstedt erwähnt werden. Als sich vor ein paar Jahren die Gelegenheit ergab, das Arbeitszimmer von Jens Cords zu übernehmen, griff Horst Schwarz zu.
Räume wurden angernietet, das Zimmer mit Originalinventar nachgebaut und inzwischen um den Arbeitsplatz von Herbert Grunwaldt erweitert. Vier Ausstellungen hat Horst Schwarz in den Räumen federführend organisiert: Jens Cords, Herbert Grunwaldt, Carlo Kriete und Werner Thiele. Die Eröffnung der fünften Ausstellung wird er nun nicht mehr erleben.
Entgegen aller Widerstände von außen hat er den Verein in die Gemeinnützigkeit geführt. Selbst die Kollegen der Nachbarvereine hielten dies nicht für möglich. Ein Bürgerverein konnte, sofern er das nicht schon bei der Gründung beantragt hatte, NICHT gemeinnützig werden, so ihre feste Überzeugung.
Diese Zweifler hatte er eines Besseren belehrt. Der Bürgerverein Rahlstedt e.V. besitzt seit ein paar Jahren die Gemeinnützigkeit.
Horst Schwarz hat diese zeitintensiven Projekte nicht allein durchgeführt, immer wurde er unterstützt von einem Team aus Mitstreitern. Aber er war stets der Motor, der sozial engagierte Macher.
Dazu gehört auch der Wiederaufbau der Wandsebrücke am Rahlstedter Kundenzentrum. Hartnäckig hat er allen Widerständen zum Trotz dieses Ziel verfolgt und sich starke und kompetente Mitstreiter gesucht.
Im Dezember 2017 wurde Horst Schwarz vom Regionalausschuss Rahlstedt im Namen der Bezirksversammlung Wandsbek mit dem Rahlstedter Umwelt- und Sozialpreis 2017 ausgezeichnet, "für sein vielfältiges Engagement in und für Rahlstedt".
Horst Schwarz hinterlässt im Bürgerverein nicht nur eine Lücke, sondern auch ein Vermächtnis, an dem wir uns messen lassen müssen. Im Alter von 74 Jahren ist er am 11.09.2018 gestorben. Wir sind sehr betroffen und traurig. Horst Schwarz wir uns fehlen: als treibende und innovative Kraft für den Bürgerverein, als Mensch und als Freund.
Wir trauern mit seiner Frau und seiner Familie.
Bild: G. Rummel