Die Brücke über die Wandse beim Kundenzentrum Rahlstedt kann gebaut werden !

Seit dem Abbruch der maroden und baufälligen Fußgängerbrücke über die Wandse beim ehemaligen Ortsamt, jetzt Kundenzentrum in Rahlstedt, im Jahre 2012 bemüht sich der Bürgerverein Rahlstedt e.V. um eine Wiederherstellung dieser Brücke, da die damals benötigen Mittel von 160.000 € aus öffentlicher Hand nicht bereitgestellt werden konnten. Die Wiederherstellung ist auch deshalb so aufwendig, weil nicht nur die morsche Holzbrücke entfernt wurde, sondern auch die Fundamente der alten Brücke aus Beton.

Der Bürgerverein Rahlstedt hat daraufhin die Bürger*innen in Rahlstedt befragt und spontan 1.200 Unterschriften gesammelt, die sich für den Wiederaufbau aussprachen.

Zahlreiche Rahlstedter*innen sind dem Spendenaufruf des Bürgervereins gefolgt und haben in den ersten Jahren nach dem Abriss mehr als 10.000 € gespendet.

Das Architekturbüro Heinrich Meier hat als Spende die Bauzeichnungen für die Genehmigungen und das Bürgervereinsmitglied Karl-Heinz Böttger hat die Kosten für die Statik, die Baugenehmigung und Versicherungen übernommen.

Ebenfalls hat Herr Böttger zahlreiche Rahlstedter Unternehmen angesprochen und mit Verve und hohem persönlichem Einsatz dafür geworben für den Bau dieser Brücke günstige Angebote abzugeben, um die Baukosten weiter zu senken.

Der Bürgerverein hat eine Baugenehmigung für die Brücke beantragt und nach Überwindung zahlreicher Hindernisse am 17.02.2016 die Wasserrechtliche Genehmigung erhalten. Die Hauptlast der Auseinandersetzung mit den Behörden hat der leider viel zu früh verstorbene 1. Vorsitzende des Bürgervereins Horst Schwarz getragen.

Im Laufe der Jahre sind die behördlichen Anforderungen an die Brücke gestiegen und damit auch die Kosten. Es war auch im Interesse des Bürgervereins, die von ihm aufzubringenden Unterhaltskosten erträglich zu halten und im Ergebnis soll eine supersolide 3,0 m breite Brücke gebaut werden. In den beiden Brückenlagern werden über 50 m³ Beton gegossen mit einem Gewicht von ca. 120 t. Darüber werden 4 Breitflanschträger aus Stahl mit einer Länge von 12 m gelegt, von denen jeder 34 cm breit und 30 cm hoch ist. Diese langen Träger müssen vollverzinkt werden und über die Wandse auf die Auflager gehievt werden. Zur Begehbarkeit werden Holzbohlen aus Eiche über die Längsträger gelegt und ein Handlauf aus Edelstahl sichert eine ungefährliche Querung der Wandse.

Zur Finanzierung hat der Bürgerverein, allen voran Herr Böttger, zahlreiche Anträge gestellt und unzählige Gespräche mit der Behörde und den politischen Parteien geführt. Alle Angesprochenen, vom Ersten Bürgermeister, einigen Senatoren und dem Bezirksamtsleiter Wandsbek sowie zahlreiche Mitarbeiter der Verwaltung haben dieses Projekt für gut und Unterstützungswürdig befunden und dennoch hat es 8 Jahre gedauert bis endlich gestern am 17.12.2020 die Bezirksversammlung Wandsbek einer abgespeckten Finanzierung in Höhe von rund 89.000 € zugestimmt hat. Durch die unerwartete Kürzung der öffentlichen Mittel muss der Bürgerverein, hier besonders Herr Böttger, sich intensive Gedanken über die Schließung der jetzt neu entstandenen Finanzierungslücke machen.

Jetzt wird in die Hände gespuckt: noch in diesem Jahr müssen die Unternehmungen beauftragt, Termine abgestimmt und der Bauablauf koordiniert werden. Hierzu müssen die Wege für den Betontransport gesichert, Aufstellgenehmigungen für die Kräne, notwendige Baumschnitte besorgt und notwendige Feinjustierungen einzelner Gewerke vorgenommen werden.

Das Vorhaben hat sich im Laufe der Jahre nicht verbilligt, obwohl alle befragten Unternehmer es zu Selbstkostenpreisen angeboten haben und viele Jahre zu diesen Angeboten gestanden haben. Diesen Unternehmern sei abschließend ganz, ganz herzlich gedankt.

Bild: Stadtteilarchiv